Stressbewältigung
Was ist Stress?
Stress ist ein Modewort und in aller Munde. Und Stress meint Anspannung, erhöhte Beanspruchung, Belastung, Druck? Das Wort Stress kommt dabei aus dem Englischen, wurde zum ersten Mal 1936 von einem Herrn Selye im heutigen, umgangsprachlichen Sinne geprägt und meint auch hier "Druck, Anspannung". Ursprünglich kam der Begriff aus der Technik und gab bei der Materialprüfung, das Maß der Anspannung und Verzerrung von Werkstoffen an. Nun heute erleben wir immer häufiger Stress und Dauerstress ist oft ein Mitverursacher für schlechte Leistungen und für viele Erkrankungen....
Aber werden wir konkret: Was könnte nun mein Stress sein, während ich diesen Text schreibe?
Ich könnte mich ängstlich fragen, ob ich deutlich genug, verständlich bin? Mache ich nicht wieder mal zu viele Schachtelsätze, stimmt die Rechtschreibung
und vor allem weiß ich wirklich, was zum Thema zu sagen?
Mir fällt ein Ausspruch zu meiner Situation ein. Er stammt übrigens von Mark Twain: Das Gehirn ist eine großartige Sache. Es funktioniert vom Augenblick der Geburt, bist zu dem Zeitpunkt an dem du aufstehst, um einen Vortrag (Rede) zu halten.... oder eben eine Text zu schreiben.
Stress muss nicht nur eine negatives Erfahrung sein! Anspannung, gespannt sein auch nicht nur negativ. Denken Sie z.B. an spannende Filme, Bücher... Man spricht z.B. auch von Eustress – schönen Stress. Ein schönes Beispiel dafür sind Kinder die voller Spannung vor dem Wohnzimmer warten, bis sie zur Weihnachtsbescherung hereingerufen werden.
Zur Stressreaktion
Stress bzw. die Stressreaktion führt zur Aktivtätsmobilsierung, macht uns kampfbereit. Das ist der biologische Sinn des Stress: Wir bleiben nicht liegen, wenn Gefahr droht, sondern wir werden aufnahmebereit, orientieren uns was ist los/wo ist die Gefahr sind kampfbereit oder auch verteidigungsbereit, und sei es indem wir wegrennen.
In der Theorie: Zuerst findet eine Orientierungsphase bei Konfrontation mit Stressoren statt, dann folgt die Aktivierungsphase. Bei der Aktivierungsphase arbeitet das vegetative Nervensysrtem auf Hochtouren. Die Wahrnehmung konzentriert sich z.B. auf die Gefahr, alle Sinne sind dahin gerichtet, Beine und Arme werden mit Nährstoffen/Energie optimal versorgt (man muss ja schließlich wegrennen können), der Blutdruck steigt, es wird vermehrt Adrenalin (ein Hormon der Nebennieren) ausgeschüttet usw.. Es kommt dann zur Anpassung an die Situation. Solange die Gefahr besteht, bleibt die Aktivierung vorhanden. Die Handlung des Menschen ist auf Bewältigung der Situation gerichtet, passt sich darauf an. Hat man aber geschafft, die Gefahr zu bewältigen, kann der Körper mit seinem Energierausch zurückfahren. Es kommt zur Erholungsphase. Gelingt die Anpassungsleistung nicht oder nicht mehr, oder jagt eine Stresssituation die nächste, ohne das Zeit für Erholung war kommt es zu einer Überaktivierung. Der Körper schaltet nicht mehr ab, er bleibt im Daueralarmzustand, der Mensch reagiert über. Wenn dieser Daueralarm zu lange anhält, kommt es dann zur Erschöpfungsphase. Der Mensch ist nicht mehr in der Lage, sich situationsangemessen zu verhalten und die Widerstandskraft zerbricht.
Beim Umgang mit Stress geht es darum, ein gutes Maß zwischen Anspannung und Entspannung zu finden. Es kommt auf die Dosis an. Am besten ist unsere Leistungsfähigkeit bei einer mittleren Stressdosis. Also zu wenig Erregung läßt uns auch unter unsern Möglichkeiten laufen: So schneidet mancher in leichten Prüfungssituationen sogar besser ab, als wenn er denkt, dass es um gar nichts geht. Bei Unterforderung fühlt man sich häufig unwohl, es treten Schussligkeitsfehler auf, man ist gelangweilt, unmotiviert und fühlt sich nicht ausgelastet. Bei Überforderung wird man oft hektisch, planlos. Auch hier häufen sich Fehler und die Leistung wird schlechter, die Krankheitsanfälligkeit steigt, die Immunabwehr wird z.B. schlechter, man fühlt sich überfordert, neigt zu Stressreaktionen und resigniert vielleicht. Im mittleren Bereich des Stresserlebens fühlt man sich dagegen wohl, interessiert und angeregt. Man erlebt sich gut angespannt, Stressreaktionen treten nur wenige auf und die Leistungen sind am besten. Ja und so hoffe ich, dass der Stress unter dem ich hier stehe, in der postiven mittleren Dosis für mich ist, so dass ich einen Text schreiben kann, der Interesse weckt und Informationen gibt.
Ich möchte Sie nun einladen, sich einmal Ihren eigenen Stress zu vergegenwärtigen mit dem Sie jetzt diesen Text lesen:
Wie hoch ist das Maß der Anspannung, indem Sie sich im Moment befinden, auf einer Skala von Null bis 100 – ein wenig, mittel, viel? Mit welcher Anspannung sind Sie sind Sie beim Lesen dabei? Gab es Stress auf der Arbeit, Stress zu Hause, im Haushalt, mit den Kindern, Sorgen. Surfen Sie aus Spaß und Laune heraus oder drückt Sie ein Problem und Sie suchen Hilfe? Haben Sie gerade Zeit oder müssen Sie sich beeilen? Hat Sie der Text beunruhigt oder vielleicht gelangweilt?
An einem Beispiel können wir uns nochmal Stressquellen verdeutlichen:
Schüler können z.B. Stress haben aufgrund von:
Wege der Stressbewältigung
Ich möchte Ihnen jetzt etwas zu den Wegen der Stressbewältigung erzählen. Den ersten Schritt zur Stressbewältigung haben Sie im Moment getan, wenn Sie sich den eigenen Stress und Stressmenge und Stressart bewusst gemacht haben, sie sind damit in die Problemanalyse eingestiegen. Um die Wege der Stressbewältigung verständlicher und anschaulicher zu machen, möchte ich Sie an dem Beispiel meines möglichen Stress beim Textverfassen beschreiben. Ich greife mit der Aufzählung dabei auf Ausführungen von Fr. Wagner-Link (aus "Der Stress" 2000) zurück.
Also erst mal gibt es zwei grundsätzliche Herangehensweisen, um mit Stress umzugehen, man kann eine Problemlösung betreiben oder die Widerstandskräfte, Ressourcen stärken oder man kann weiter kurzfristige Erleichterung sich verschaffen wollen oder langfristige Veränderungen anstreben, die verschiedenen Ansätze greifen ineinander über:
kurzfristige Veränderung:
Und nun zu den langfristigen Veränderungen
Ja das könnte ich alles tun, um meinen Stress beim Textschreiben zu reduzieren. Und was könnten Sie tun, um Ihren Stress zu reduzieren? Oh-je, jetzt wissen Sie vielleicht nicht sofort eine Antwort und meine Frage erzeugt Stress. Stress, da ich Sie mit der Frage überrumpelt habe,und unter Stress denkt sich es so schwer .... ja, wenn Sie wollen, können Sie sich Zeit nehmen und in Ruhe darüber nachdenken, wenn sie mögen auch mit ihrem Partner oder einem guten Freund/Freundin zusammen. Wichtig erscheint mir, das man das eigenen Stresserleben erst mal ernst nimmt, die eigene Stressreaktion wahrnimmt, so dass man die Stressenergie positiv nutzen kann.
Und bevor wir auf die andern schimpfen, sollten wir nicht vergessen: Die Ursache für Stress liegt häufig in uns selbst.