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Alba Emoting

Alba Emoting ist eine Methode zur Förderung der Emotionswahrnehmung und Emotions­regulation, die von Susanna Bloch ab ca. 1987 in Chile entwickelt wurde auf der Grund­lage der Entdeckung von den für die Basisemotionen charakteristischen Gefühlsmustern 1970 durch Susanna Bloch, Pedro Orthous und Guy Santibañez (B.O.S.).

Sie erforsch­ten intensiv Ausdrucksmuster von Gefühlen und identifizierten dabei 6 Basisemotio­nen: Wut/Ärger, Freude, Trauer, Angst, Zärtlichkeit und erotische Liebe, die als reine, nicht vermischte und kulturunabhängige Basisemotionen mit einem jeweils spezifischen Muster/Pattern von Atmung, Körperhaltung und Gesichtsausdruck unterscheidbar waren. Sie entdeckten, dass man durch das Aufsuchen von dem jeweiligen Gefühlspattern in ein authentisches Er­leben von Gefühlen kommen kann. Der Name Alba Emoting entstand dann 1986 in Sevillia.

Das Anpassen müssen an die Anforderungen und Bedingungen der Umwelt hat im eigenen Lebensweg oft zur Folge, dass wir das natürliche Ausdrücken der Basisemotionen verlassen, bei übermäßiger, inadäquater Anpassung Eigenes verdrängen, abspalten und so uns von uns entfremden und Blockaden aufbauen, um in der jeweiligen Situation zu überleben.  Über die Pattern der Basisemotionen können Menschen an­geregt werden, eigene Gefühle klarer wahrzunehmen, zu akzeptieren und gegenüber anderen eindeutig auszudrücken. Sie können verstehen lernen, wie vermischte Gefühle (z. B. Wut und Angst) sich bei ihnen gestalten, welche Inhalte sie haben. Angst und Unsicher­heit vor Gefühlen kann abgebaut werden, Vertrauen in das eigene Gefühlsleben gestärkt werden. Auch können vermischte Gefühle entmischt werden. Schwach ausgeprägte oder seltene Gefühle können entwickelt und zu heftige und massiv ausgeprägte Gefühle auf ein stimmiges Maß zurückgeführt. Im Körper gespeicherte, oft verdrängte Gefühle, können bewusst gemacht und integriert werden. Durch die Technik des „Step out“ werden intensi­ve, extreme Emotionszustände gezielt verlassen, Sicherheit hergestellt und zu einer neu­tralen Grundhaltung zurückgefun­den. Es wird eingeladen, in einen wohlwollenden und tie­feren Kontakt zu den eigenen Emotionen zu kommen, nicht sie zu manipulieren.

Wichtig war Susanna Bloch nicht nur ein Instrumentarium zu entwickeln, wie man in Gefühle hineinkommt, sondern auch eines, wie man Gefühlszustände regulieren und aus Gefühls­zuständen auch wieder herauskommen kann, um sich nicht in ihnen verlieren zu müssen. Über die von ihr entwickelte Technik des Step-out, auch Neutralatmung ist es so möglich, wieder in ein neutrales Erleben nach intensiven Gefühlserleben zu kommen. Hierbei wird nicht das vorherige Gefühl verdrängt sondern beruhigt. Es ist möglich dann das Gefühls­erleben im sicheren Raum nachzuspüren, zu verstehen und auch kognitiv ein­zuordnen.

Genutzt werden die Gefühlsmuster aus dem Alba Emoting auch in der Emotionalen Aktivierungstherapie nach Hauke. Hier werden zu einer Konfliktsituation die aktivierten Emotionen identifiziert und wie bei einer Familenaufstellung aufgestellt. Indem man dann in die Emotionsmuster geht, kann die Konfliktsituation in ihrem emotionalen Gehalt ausgelotet und körperlich erfahrbar gemacht werden, oder über das Hineingehen in persönlich typische Körperhaltungen das im Körper abgespeicherte Erfahrungswissen abgerufen werden. Über die Möglichkeit von Step-out oder Hineingehen in Beobachter/eigene Expertenrolle kann das Geschehen aus weiteren Perspektiven betrachtet und verstanden werden.

EXKURS Embodiment
Embodiment (übersetzt Verkörperung):  Schon Aristoteles beschrieb den Zusammenhang von innerem Erleben und äußerer Wirkung des Körpers: „Ändert sich der Zustand der Seele, so ändert dies auch das Aussehen des Körpers und umgekehrt; ändert sich das Aussehen des Körpers, so ändert dies zugleich auch den Zustand der Seele.“  Der Körper wird als Spiegel der Seele oder auch als Bühne der Psyche gesehen. Emotionale Zustände, Stimmungen, aber auch gemachte Erfahrungen drücken sich so im Körper aus: in Mimik, Körperhaltung, Körperausdruck usw. In der Embodimentforschung wird  davon ausgegangen, dass wir jede Botschaft aus der Umwelt zuerst über unseren Körper aufnehmen und in diesem als intuitives Erfahrungswissen speichern.  Der Körpre reagiert auf die Umelteinflüsse. So spannt so mancher bei Stress den Bauch an oder beißt die Zähne zusammen.  Die unbewussten körperlichen Reaktionen werden in der Embodimentforschung auch als somatische Marker beschrieben.
Sie können raten: welchen Zustand, bzw. welche erlebte Erfahrung könnte die Körperhaltung eine Menschen ausdrücken, der Kopf und Schultern hängen lässt, einen sehr geringen Körpertonus  (schlaff hängende Muskeln) hat, dessen Mundwinkel nach unten hängen …
Den Zusammenhang zwischen psychischen Erleben und Körperausdruck kann man sich auch andersherum nutzbar machen: Geht man in einem bestimmten Körperausdruck werden im Inneren auch bestimmtes Gefühlserleben, Empfindungen angeregt.   Genau diesen Zusammenhang macht sich auch Alba Emoting zu nutze.